Prof. Dr. Thomas Stodulka

Lecturer

Thomas Stodulka ist Professor am Institut für Ethnologie der Universität Münster. Er promovierte in Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin, wo er von 2016 bis 2023 auch Juniorprofessor für Psychologische Anthropologie war. Seine Arbeit konzentriert sich auf Affekte, Emotionen, alternative Erziehung, psychische Gesundheit, Marginalität und Stigmatisierung, hauptsächlich in Südostasien (Indonesien und Osttimor). Seine bevorzugten Lehr- und Forschungsgebiete sind ethnographische Methoden, Psychologie, Medien und visuelle Anthropologie.

Sein erstes Forschungsprojekt basierte auf einer langfristigen Feldforschung mit marginalisierten Gemeinschaften in Indonesien zwischen 2001 und 2013, bei der er mit Straßenjugendlichen, lokalen und ausländischen NGO-Netzwerken, Ärzten, Krankenschwestern und Künstlern zusammenarbeitete und von ihnen lernte. Als Teil dieser Forschungszusammenarbeit war er Mitbegründer eines unabhängigen Kino-Cafés namens KINOKI. Sein zweites anthropologisches Langzeitprojekt mit dem Titel „The Researcher’s Affects“ beschäftigt sich mit der Rolle von Affekten und Emotionen in der ethnographischen Forschung und ist noch nicht abgeschlossen. Seine aktuelle Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Permakultur die Zukunft, den Lebensunterhalt, die Persönlichkeit und die Wirtschaft sowohl in städtischen als auch in ländlichen Kontexten in Timor-Leste, Indonesien und im gesamten asiatisch-pazifischen Raum gestalten kann. Neben dem Schreiben beinhaltet das Projekt auch die Zusammenarbeit mit einem Netzwerk von Filmemachern, Künstlern, Gemeinden und Kindern im Bereich Medien und Video.

Das kollaborative Video- und Filmemachen basiert auf seinem Studium der Visuellen Anthropologie und der Film- und Kommunikationswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen und baut auf einer langjährigen Zusammenarbeit mit Filmemachern und Videokünstlern in verschiedenen Projekten auf (z.B. 2019 „How to Disrupt Yourself: Life in the Entrepreneurial Home‘; 2017 ‚Decision for a Reasonable Distance‘; 2017-2021 ‚Encounter‚ media lab).

Seine Lehrtätigkeit ist mit allen Forschungsprojekten verbunden, indem sie die kollaborative Pädagogik in den Vordergrund stellt und die Studierenden dabei unterstützt, ihren Weg innerhalb und außerhalb der Universität zu gehen. In mehr als einem Jahrzehnt akademischer Lehre hat er gelernt, dass intersektionale und interaktive Lehre die intellektuelle und persönliche Auseinandersetzung der Studierenden mit Methoden und Theorien wesentlich unterstützt.

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